Blutegeltherapie

Jeden 2. Montag im Monat biete ich einen Informationsabend zur Blutegel-Therapie in meiner Praxis in Aichwald, Karlstr. 21 an.

Neben einer Einführung wird auch ein typischer Behandlungsablauf vorgestellt. Selbstverständlich werde ich auch auf Ihre Fragen eingehen.
Kosten 15 Euro
Anmeldung erforderlich bis spätestens 1 Tag vorher Martina(dot)etzler(at)gmx(dot)de oder telefonisch 0170-6245678.  Der Infoabend findet ab 3 Teilnehmenden statt.
 

 

 

Einführung

Der medizinische Blutegel (Hirudino medicinalis) wird seit Jahrtausenden als Medizin in den verschiedensten Kulturen und Ländern (Indien, China, Europa) eingesetzt.
Inzwischen ist die Blutegeltherapie zum Gegenstand moderner Forschung geworden, die längst belegt hat, dass die Heilwirkung dieser Therapie nicht auf mittelalterlichem Aberglauben beruht.
Heutzutage gelten sie aufgrund ihrer Speichelinhaltsstoffe als Fertigarzneimittel und unterliegen damit den gleichen Anforderungen in Bezug auf Sicherheit, Qualität und Wirksamkeit wie alle zulassungspflichtigen Arzneimittel.
Es ist belegt, dass Blutegel bei vielen Beschwerden sehr wirkungsvoll und nahezu frei von Nebenwirkungen helfen können (z. B. Gelenkbeschwerden, Venenentzündungen, Furunkel, Hörsturz , Tinnitus etc.).
Die moderne Biochemie haben 30 Wirksubstanzen und deren Wirkmechanismen im Blutegelspeichel aufgeklärt.


Therapeutisch werden Blutegel zu den ausleitenden Verfahren gezählt. Die Blutegeltherapie ist gerade im Bereich der Rheumatologie und insbesondere bei der Behandlung von Schmerzzuständen bei Gelenksarthrose und Arthritis eine Behandlung mit langer Tradition.
Die Behandlung mit Blutegeln hat sich bewährt bei:

  • Arthrosen / Arthritis
  • Rheumatische Erkrankungen
  • Lumbago / Ischiasbeschwerden
  • Gelenksentzündungen,
  • Akute und chronische Gelenkschmerzen
  • Halswirbelsäulenbeschwerden
  • Stauungszustände (z.B. Leberstauungen)
  • Gicht
  • Krampfadern / Besenreiser
  • Sehnen- und Sehnenscheidenentzündungen (zum Beispiel Tennisellenbogen, Golfarm)
  • Wirbelsäulen- und Kreuzbeinsyndrom
  • Bluthochdruck (unterstützende Behandung)
  • Tinnitus / Mittelohrentzündung
  • Migräne / chron. Kopfschmerzen

 

Wirkung
An die 30 verschiedene Stoffe produzieren die  Sekretdrüsen der Blutegel und geben sie als Cocktail über den Speichel in die Bisswunde ab - jeweils ganz an die individuellen Gegebenheiten des "Wirtes" angepasst. Von den ca. 15 dieser Stoffe, die bisher ausführlich erforscht sind, weiß man, dass sie die Blutgerinnung hemmen und entzündungs- und schmerzhemmende Wirkung aufweisen.
Beißt der Blutegel sich fest, gibt er schmerzlindernde Stoffe ab, so dass dieser Vorgang kaum spürbar ist. Danach saugt er etwa 15-90 Minuten und leitet dabei die speziellen Wirkstoffe in das Gewebe ein; anschließend fällt er von allein ab.
Die Wirkung der Blutegelbehandlung kann unmittelbar im Anschluss an die Behandlung, aber auch später eintreten.
Dabei muß erwähnt werden, daß z.B. bei Arthrose der abgenutzte Gelenkknorpel nicht wieder hergezaubert werden kann, aber die Schmerzen in den meisten Fällen durch die Blutegel gelindert werden bzw. über längere Zeiträume ganz verschwinden können. Eine Kombination mit anderen Naturheilverfahren wie z.B. Pflanzenheilkunde, Massage, Ernährungsumstellung oder Homöopathie hat sich bewährt. Durch den Einsatz der Blutegel kann mitunter ganz auf Schmerzmedikamente verzichtet bzw. eine Verminderung der Medikation erreicht werden. Da bei vielen Patienten durch Schmerzmitteleinnahme auf längere Sicht erhebliche Nebenwirkungen auftreten, schont die Blutgeltherapie die Organe der Entgiftung (Leber, Nieren).

 

Durchführung
Vier bis zehn Egel werden pro Sitzung angesetzt. Beißt der Blutegel sich fest, gibt er schmerzlindernde Stoffe ab, so dass dieser Vorgang kaum spürbar ist. Danach saugt er etwa 15-90 Minuten und leitet dabei die speziellen Wirkstoffe in das Gewebe ein; anschließend fällt er von allein ab. Die kleine Bisswunde bleibt etwa 8-12 Stunden offen; sie blutet nach und wird mit saugfähigem Verbandsmaterial versorgt.
Die Wirkung der Blutegelbehandlung kann unmittelbar im Anschluss an die Behandlung, aber auch später eintreten.
Insgesamt steht mit dem Blutegel ein extrem verträgliches Mittel mit nachgewiesener und lang anhaltender Wirkung zur Verfügung.
Während des gesamten Saugvorganges steht der Patient unter Beobachtung, damit der Egel beim Abfallen sofort entfernt werden kann.
Anschließend wird die kleine Wunde mit Watte verbunden, da eine Nachblutung bis zu 24 Stunden andauern kann. Dies ist erwünscht und erhöht die Wirksamkeit der Therapie.

Nachweis der Wirksamkeit / Wissenschaft
Die Wirksamkeit der Blutegel wurde in den letzten Jahren in klinischen Studien für die Indikationen Arthrosen, Rückenschmerzen, Tinnitus und Transplantaterhalt bei rekonstruktiver Chirurgie wissenschaftlich nachgewiesen.
Wirksamkeit und Sicherheit aus Sicht der Therapeuten und Patienten: Eine aktuelle Befragung zu 171 Blutegelbehandlungen in niedergelassenen Praxen, ergab eine hohe Zufriedenheit von Therapeuten und Patienten zur Wirksamkeit und Sicherheit der Blutegeltherapie bei vielen weiteren Indikationen.
Es gibt inzwischen kleinere Studien(Blutegeltherapie bei Knie-/Daumengelenkarthrose, (Essen und Berlin/Krankenhaus Moabit), in denen eine schmerzlindernde Wirkung der Beschwerden bei 80%  der Patienten und eine  bessere Beweglichkeit nachgewiesen werden konnte. Und das bei nur einer einmaligen Anwendung.

 

Ist die Blutegeltherapie schmerzhaft, gibt es Nebenwirkungen?
Der Biss eines Blutegels ist nicht sonderlich schmerzhaft. Allenfalls werden die Bisse wie "Brennesselstiche", Insektenstiche, leichtes Ziehen oder als "Spritzeneinstich" beschrieben. Das ist auch logisch, denn der kleine Sauger hat in der freien Natur wenig Interesse daran bemerkt und abgeschüttelt zu werden.   
Der Blutegelspeichel enthält einen einzigartigen Wirkstoffcocktail aus ca. 30 verschiedenen Substanzen (u.a. Hirudin, Calin, Hyaluronidase, Eglin, Bdellin, Apyrase, Kollagenase, Destabilase, Hämentin, Orgelase) von denen allein eine histaminähnliche Substanz im weiteren Verlauf zu einem leichten "Heiljucken" wie bei einem "Mückenstich" führen kann.

 

Wann darf eine Blutegeltherapie nicht durchgeführt werden (Kontraindikationen)?

  • Hämorrhagische Diathesen bzw. Hämophilie ("Bluterkrankheit"), sowie Blutgerinnungsstörungen durch Medikamente (z.B. Marcumar®, Falithrom®, Comadin®) oder verminderten Blut-plättchen (Thrombozytopenie) u.a.
  • Hauterkrankungen an der Applikationsstelle
  • Akute Magen- oder Darmgeschwüre
  • Deutliche Blutarmut (Anämie, Hb unter 10 g/dl)
  • Erheblicher Immunschwäche (AIDS, Chemotherapie, etc.)
  • Schwere chronische Erkrankungen (Krebserkrankungen im fort-geschrittenen Stadium, langjährige Dialyse bei Nierenerkrankungen, etc.)
  • Fortgeschrittene periphere Gefäßerkrankungen (pAVK ab Stadium III)
  • Ausgeprägten Wundheilungsstörungen (z.B. bei schlecht eingestelltem Diabetes mellitus, erheblichem Übergewicht, etc.)
  • Bekannte Allergien gegen Blutegel-Inhaltsstoffe (Hirudin, Histamin, etc.)

 

Relative Kontraindikationen und Vorsichtsmaßnahmen:

  • Bei Neigung zu überschießender Narbenbildung (Keloidbildung) keine Anwendung an gut sichtbaren Körperstellen
  • Aspirin® sollte 5-10 Tage vor einer Behandlung nach Rücksprache mit dem Arzt nicht eingenommen werden

 

Literatur
Literaturquellen:
B.Aschner – Technik der Konstitutionstherapie
D.Kaehler Schweizer/M.Westendorff – Hirudotherapie
A.Michalsen/M.Roth – Blutegeltherapie
C.Moser/K.Moser – So hilft Ihnen die Blutegeltherapie

Links:
http://www.kliniken-essen-mitte.de/leistung/zentren-institute/traditionelle-chinesische-medizin-tcm/leistungen-und-angebote/erweiterte-naturheilverfahren/blutegeltherapie.html

 

Sonstiges
Ich beziehe meine Blutegel ausschließlich aus der Apotheke

Bei den hier vorgestellten Behandlungsmethoden handelt es sich um Verfahren der alternativen Medizin, die wissenschaftlich nicht anerkannt sind. Alle Angaben über Eigenschaften, Wirkungen und Indikationen beruhen auf den Erkenntnissen und Erfahrungen innerhalb der Therapiemethoden selbst.